TdM: EvE Online in Zeiten der Globalisierung

Das Thema des Monats beschäftigt sich mit spannenden Fragen rund um EVE Online. Wie der Titel schon verrät schauen wir uns heute die Einflüsse der Globalisierung auf EVE an. Gibt es die überhaupt und was bedeutet mir das persönlich? Spannende Fragestellungen für ein spannendes Thema…

Das Thema des Monat hat dieses mal Gramek McAllister zugesteuert. Ja genau, der Gramek McAllister, der irgendwann beschlossen hat, dass ein Blogpost pro Jahr völlig ausreicht um der Welt seinen aktuellen EVE Online Status mitzuteilen. Qualität schlägt bekanntlich ja auch Quantität. Weil er in diesem Jahr schon einmal geschrieben hat kann er sich leider nicht mehr selber zu seinem eigenen Thema äußern, was ich ehrlich gesagt ein bisschen bedauere, weil er ja sogar der “Urvater” des deutschsprachigen Bloggerechos ist, dass jetzt in bester Form von Sendriss weiter verwaltet wird.

Aber es ist doch trotzdem cool, dass er noch mit uns via Discord verbunden ist. So wie tausende andere Spieler auf der ganzen Welt, die EVE Online spielen. Ich muss ehrlich sagen, genau das ist einer der Aspekte, die mich besonders Stolz machen EVE Online zu spielen. Die Verbindung zu Menschen auf der ganzen Welt und abseits vom Spiel auch mal Privates von ihnen zu hören. Wie sie leben, wie sie die politische Lage in ihrem Land wahrnehmen oder ganz allgemein so drauf sind.

Jemand der in der Ukraine wohnt hat vielleicht Angst, dass Russland am nächsten Wochenende einmarschiert, ein israelischer Spieler schickt uns Handy-Videos vom Iron Dome in Aktion, Essensfotos aus Brasilien, NSFW-Sauna Bilder aus Finnland (Exotic Dancers, male) und viele Sachen, die wir untereinander teilen. Den Hoodie meiner Allianz habe ich mit Kryptowährung bezahlt, per Post habe ich ihn aus England bekommen, die Grafik darauf stammt aus Amerika, der Hoodie selbst wurde bei einer Firma in Frankreich produziert. Über meinem Schreibtisch hängt eine Skizze des Giant Secure Containers, den CCP Luxuslulli für mich persönlich gezeichnet und unterschrieben hat – in Amsterdam. Wie man sieht IST EVE also ziemlich globalisiert, wenn es um die Interaktion der Spieler untereinander geht.

Auch all die kollaborativen Projekte in EVE Online zeigen mir täglich wie globalisiert unsere Welt schon ist, wie stark vernetzt wir sind und welchen Einfluss das auch auf uns haben kann. Natürlich profitieren wir auch noch in ganz anderen Dingen. Denn wer seine PLEX auf Websiten kauft, die nur in Dollar abrechnen spart ein paar Euro.

Aber die Globalisierung hat auch ihre Nachteile. Nämlich immer dann, wenn Spieler auf die Barrikaden gehen und sich abwechselnd a) über das schlechte Marketing und b) über schlechten Service ganz allgemein aufregen. Ich predige es immer wieder und immer wieder widersprechen mir die Leute an dieser Stelle. Wir dürfen uns nichts “vormachen”. CCP ist kein riesiger Konzern wie etwa EA oder Blizzard. Auch nach dem Aufkauf durch PearlAbyss/Tencent bleiben die Isländer weitestgehend selbstständig. CCP Games ist das, was wir in Deutschland in die Kategorie KMU packen würden und dementsprechend funktioniert auch die ganze Firma. Mit ihrer Expansion haben sie sich beim ersten Schritt etwas übernommen, was zum Halloween-Massaker 2017 führte. Im Zuge dieser “Veränderungen” wurden viele Positionen outgesourced. Die GM Services wurden beispielsweise nur noch von CCP gemanaged, an der Front arbeiteten GMs der Firma 5CA, die teilweise am anderen Ende der Welt sitzen und natürlich keine Ahnung von dem Spiel hatten. Ja richtig, jedes Ticket das ihr eröffnet und eure kleinen und großen Problemchen meldet werden mit großer wahrscheinlich gar nicht von einem direkte CCP Mitarbeiter gelesen. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Bearbeitung von manchen Tickets so lange dauert. Weil sie a) auf Deutsch geschrieben sind und b) einen Sachverhalt schildern, der so verworren ist, dass er für den Kundenservice nur durch eine Eskalation nach Island gelöst werden kann. #Isso

Trotz allem ist die Globalisierung in EVE eine coole Sache und vielleicht DAS Alleinstellungsmerkmal des ganzen Spiels. Im Blogpost “Zauberwort Timezone” habe ich das Thema schon einmal aufgegriffen. Inspiration war damals der Electronic Warfare Enthusiast, der einen spannenden Artikel darüber geschrieben hat, wie unterschiedlich sich EVE Online in den jeweiligen Zeitzonen spielen kann.

Wo beginnt für Euch die Globalisierung in EVE Online? Welche Erfahrungen habt ihr mit Globalisierung gemacht und was bedeutet es für Euch?

7 Gedanken zu „TdM: EvE Online in Zeiten der Globalisierung“

  1. Für mich ist EVE im Gamingbereich Globalisierung pur. Ein Server für alle, man kann nie wissen, aus welcher Ecke der Welt jemand kommt, wenn man ihm im Spiel begegnet. Auch wenn man in einer “deutschen” Corp ist, da kann durchaus auch ein deutschsprechender Ami dabei sein oder Österreicher, Belgier – alles schon erlebt.
    Auch die “Gezeiten”, die man in EVE erleben kann, das Erscheinen bestimmter Spieler je nach Zeit/TZ, gehört für mich dazu.

  2. Hallo,

    ganz klarer Fall. EVE ist eines der wenigen Spiele bei denen man mit allen Spielern der Welt auf einem einzigen Servercluster spielt. D.h. ich kann tatsächlich auch einem amerikanischen oder chinesischen Spieler begegnen. Für mich ist es zwar abends und für ihn früh aber das sind ja nur “Timezone”-Unterschiede. Wir spielen dennoch quasi direkt nebeneinander. Andere Spieler verhindern sowas mit ihren kontinentbezogenen Servern.

    Fly Clever

  3. Hm Globalisierung bin ich prinzipiell skeptisch eingestellt weil der eigentliche Hintergrund ist Kapitalismus. Es geht darum billig Stuff in 3te Welt Länder zu produzieren um es in den reichen Ländern zu verkloppen. Globalisierung geht nicht von den Menschen selbst aus sondern von den großen Industrien, die haben es voran getrieben damit sie ihre Ware in der ganzen Welt verkaufen können. Aber das nur am Rande…in EVE ist natürlich der Zeitunterschied ein ganz wichtiger Faktor. Ich interagiere die meiste Zeit mit Leuten aus Europa und weniger aus Asien oder Amerika. Aber was die EU betrifft und die Schweiz:-) schon sehr sehr nice….wurde von ein paar Wochen von na Gruppe Ungarn auseinander genommen die irgendwo tief im NPC Null Sec. wohnten, da waren nur Ungarn im Local….schon irgendwie witzig ^^

    1. Danke für deinen Kommentar. Ich finde es interessant, dass sich alle auf die Zeitzonen beziehen.
      Im Text habe ich auch ganz klar die kapitalistische Seite der Globalisierung genannt. Die Sache mit den Gamemastern zum Beispiel. Diese Jobs wurden ausgelagert, weil sie billiger woanders erledigt werden können.

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